60 km westlich des Katharinenklosters – Grün, soweit das Auge reicht – das Wadi Feiran ist eine außergewöhnlich schöne und große Oase, die leider ein permanentes Problem mit herumliegenden Müll hat. Feiran (Fairan, Firan) ist der Name eines Wadis (Wüstentales) im südwestlichen Sinai.
Tamarisken, Dattelpalmenhaine und Obstgärten machen die Oase zur Idylle, rund 1000 Menschen leben hier heute. Das Wadi, das bei den Beduinen (wie auch bei den frühen Christen) als das biblische Refidim gilt, als der Ort, an dem Moses mit dem Stab Wasser aus dem Felsen schlug, wo die Israeliten ihr Lager aufschlugen und später gegen Amalek kämpften. Besonders schön ist der Garten des griechisch-orthodoxen Nonnenklosters (Besichtigung vormittags) der Oase. Schon im 3. Jahrhundert siedelten sich in der Oase Feiran Christen an, sogar ein Bischofssitz gab es zeitweise in der befestigten Siedlung. Der Bischof von Feiran unterstand einerseits dem Patriarchen von Jerusalem, andererseits galt er als Schutzherr des Katharinenklosters. Heute findet man hier die Ruinen von fünf Kirchen.
Auf halber Strecke vom Roten Meer (Golf von Suez ) zum Mosesberg liegt in diesem Wadi eine gleichnamige Oasensiedlung, wo noch heute hunderte Menschen leben. Der hebräische Name ist Raphidim. Hier sollen nach biblischer Überlieferung die Hebräer auf ihrem Auszug aus Ägypten gehalten und sich mit den Amalekitern geschlagen haben, bevor sie zum Mosesberg weiter zogen, wo Moses schließlich die Tafeln mit den zehn Geboten empfing. In der klassischen Antike und frühchristlich-byzantinischen Zeit schrieb man den Namen Pharan. Hier entstand eine der frühesten christlichen Siedlungen in Ägypten.