ALTEHRWÜRDIGES UND WELTBERÜHMTES KLOSTER

Die Granitmauern, die das älteste ununterbrochen bewohnte Kloster der Christenheit umgeben, sind 15 Meter hoch. Es wird von griechisch-orthodoxen Mönchen betrieben und ist wegen seiner exponierten Lage zugleich eigenständiges und kleinstes Bistum der Welt. Das Katharinenkloster im Sinai ist als Ziel ausgesprochen beliebt – oft kommen viele Hundert Gäste am Tag in das von Kaiser Justitian gegründete Gemäuer.

Das weltberühmte Katharinenkloster liegt in etwa 1500 m Höhe am Fuße der steilen Granitwände des Gebel Musa (Mosesberg) oder Sinai-Berges im Wadi Schuaiba. Nach der Überlieferung war dies die Stelle des Brennenden Dornbusches und ebenso der Quelle, an der Moses die Tiere seines Schwiegervaters Jethro tränkte. Das festungsartige Äußere des Klosters zeigt trotz wiederholter Umgestaltungen noch im wesentlichen das Bild aus der Zeit seiner Gründung. Die Klosteranlage steht auf annähernd quadratischem Grundriß von 85 x 76 m Seitenlänge und ist von 12-15 m hohen, 1,65 m dicken Mauern umschlossen.

Geistiger Mittelpunkt des Klosterareals ist die Kirche der Verklärung, mit ihrem alles überragenden Glockenturm. Seine Glocken wecken morgens mit 33 Schlägen, sinnbildlich für die 33 Lebensjahre Christi.

Auch wohnen kann man in dieser abgeschiedenen Gegend: in rund zwei Kilometern Entfernung im St. Catherine Tourist Village. Nach vorheriger Anmeldung können Sie im Gästehaus des Klosters (Anmeldung 18-19 Uhr, untere Preisklasse) übernachten, im St. Catherine Tourist Village (Mittlere Preisklasse) oder im Hotel El-Salam (Mittlere Preisklasse). Das Katharinenkloster ist eines der großen Sinai-Highlights. Da es nur vormittags zu besichtigen ist – und das auch nicht jeden Tag! -, empfiehlt es sich früh da zu sein, bevor die Touristenbusse anrollen.

Ihr solltet wissen, dass euch nur ein kleiner Teil des Klosters zugänglich ist und die Mönche erwarten, dass man in angemessener Kleidung (lange Hosen, keine ärmellosen Hemden) erscheint. Die Mönche achten auf exakte Öffnungszeiten: tgl. 9-12 Uhr außer Fr, So und an bestimmten Feiertagen, deren Daten unter der Tel.-Nr.: 02-482 85 13 bzw. Fax: 02-482 58 06 (ohne Gewähr), beides in Kairo, erfragt werden können. Anmeldung zur Besichtigung von Kapelle und Bibliothek erfolgen ebenso unter diesen Nummern. – Änderungen vorbehalten.

ORT DER GESETZGEBUNG

MOSESBERG

Als Berg Horeb, der Ort der Gesetzgebung, wird heute der Berg Sinai (Gebel Musa) am Katharinenkloster verehrt. Zwei Hauptwege führen hinauf: Der beschwerlichere, Weg über die Pilgertreppe (ca. 2500 Stufen) und an der schlichten Eliaskapelle (2097 m) vorüber führende soll bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. angelegt worden sein, der zweite führt über die unvollendete Straße des `Abbas Pascha`.
Es besteht ferner die bequeme Möglichkeit des Kamelrittes. Ein Aufstieg zum Mosesberg beginnt um etwa 3:00 Uhr morgens! Startpunkt ist das Katharinenkloster – den Weg kann man auch nicht verfehlen, einfach nur den Menschenmassen folgen.

Vom Kloster führt der „Weg des Paschas“ bis zum ebenfalls geschichtsträchtigen Elias-Garten, in dem der Prophet oft verweilt haben soll und dabei auch die Stimme Gottes vernahm. Auf Kamelen oder zu Fuß geht es von dort 750 Stufen nach oben, meistens in der Nacht, ab 3 Uhr früh, damit ein Naturspektakel der besonderen Art erlebt werden kann, wenn die emporsteigende Sonne die Bergformationen in flammendes Rot taucht. Wer sich dem Trubel der Menschenmassen entziehen und die eindrucksvolle Landschaft des Hochsinai auf sich wirken lassen möchte, der wählt den zweiten Weg bis zum Elias-Garten, der aus 3.750 Stufen besteht, die einst als Buße von einem Mönch in den Fels gehauen wurden. Neben einer Moschee, findet sich auf dem Berggipfel auch eine Kapelle, die Moses und der Dreifaltigkeit gewidmet ist. Wer es bis hierher geschafft hat, der bereut keine Minute den oft Kräfte zehrenden Aufstieg, denn das Panorama über die Berglandschaft bis zum Roten Meer ist unvergesslich und atemberaubend schön.

Ein Ausflug zum Pauluskloster und St. Antoniuskloster führt in die eindrucksvolle Bergwelt westlich des Roten Meeres. Das Antoniuskloster, arabisch Deir el Qaddis Antwan, wurde im Jahre 356 kurz nach dem Tod des Heiligen Antonius gegründet und ist das älteste und größte koptische Kloster Ägyptens. Er wird heute als Antonius der Heilige oder auch der Große verehrt und gilt als Patron der Verfolgten und der Haustiere.

ANTONIUSKLOSTER
15 km abseits der Straße, südwestlich von Za`afarana, zwischen Suez und Hurghada, liegt das St. Antoniuskloster am Fuße des bis zu 1464 Meter hohen Galala-Plateaus unterhalb der Höhle, in der der Einsiedler lebte.
Von dort hat man einen traumhaften Blick auf Berge und Meer. Das Wüstenkloster wirkt mit seinen Höfen und Gassen wie ein Museumsdorf, ist aber noch heute bewohnt. Berühmt sind die mittelalterlichen, byzantinischen Fresken in der Grabeskirche des Antonius. Um sich einen Überblick zu verschaffen, geht man am besten die Hauptgasse nach oben.
Prunkstück der Anlage mit ihren Lehmhäuschen, Gärten und Gassen und einer neuen Kirche ist die dreischiffige St. Antoniuskirche aus dem 6.Jh.
Vom St. Antonius- zum Pauluskloster (arabisch Deir Anba Bula) führt ein schwieriger, mehrere Stunden dauernde Fussweg. Diesen Pfad darf man alleine nicht gehen, sondern nur mit einem erfahrenen Führer aus den Reihen der Mönche.

Pauluskloster
Es ist kleiner, einfacher, als das nur 25 Kilometer entfernte Antoniuskloster, aber imposant gelegen im Tal des Wadi Deir. Von der Mauer, die das Kloster umgibt, kann man bis zum Gebel Musa auf der Sinai-Halbinsel sehen. Für Gäste gibt es einfache Übernachtungsmöglichkeiten (Frauen dürfen Ostern nicht in das Kloster). Es beherbergt eine Quelle, der wundersame Heilkraft zugeschrieben wird.
Innerhalb der hohen Mauern führt das kleine koptische Kloster ein von der Außenwelt weitgehend unabhängiges Leben – samt eigener Landwirtschaft und Viehzucht. Während der Weihnachtstage sind beide Klöster geschlossen, in der vorösterlichen Fastenzeit ist das Pauluskloster zusätzlich geschlossen. Eine Übernachtung in den sehr einfachen Gästezimmern ist nur mit einem im Vorfeld eingeholten Empfehlungsschreiben des Patriarchats in Kairo möglich.

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