BESICHTIGUNGEN

PYRAMIDEN & GRÄBERFELD

Falls man in Eigenregie unterwegs ist, lohnt die Besichtigung der Unas- Pyramide, falls geöffnet, sowie die Teti-Pyramide und die Gräber des Mereruka und des Kagemni. Nordwestlich des Djoserkomplexes sind die Gräber des Ti, Ptahhotep und das Serapeum empfehlenswert.

Es ist wichtig, sich vorher in die historischen Zusammenhänge einzulesen und sich ein Bild von dem zu machen, was einen hier erwartet: die früheste Steinarchitektur – der Übergang von der Mastaba zur Pyramide – weiterentwickelte Pyramiden – Scheinbauten von Heiligtümern und Kapellen – Mastabas der hohen Beamten – die Begräbnisstätten der Apis-Stiere.

Bei der Planung der Besichtigung bedenke man, dass die Anlage sehr ausgedehnt ist (ca. 7 km Länge) und veranschlage genügend Zeit. Zu den unzugänglichen Denkmälern zählen die Mastabas der 1. Dynastie und die Tempelgräber der späten 18. Dynastie. Ihr könnt den Besuch von Sakkara mit den Nekropolen von Abusir und/oder Dahschur sowie mit dem Museum der alten Reichshauptstadt Memphis verbinden.

Die archäologische Grabungsstätte Sakkara erstreckt sich über acht Kilometer und enthüllt Schicht um Schicht ägyptische Geschichte. Auch hier versetzen die Pyramiden in Staunen, insbesondere die sogenannte Stufenpyramide, die neben den sagenhaften Mastaben für König Djoser gebaut wurde. Ein Besuch dieser beeindruckenden Stätte lohnt sich schon allein wegen den herrlichen Verzierungen und wunderbar gestalteten Basreliefs, die das Alltagsleben im alten Ägypten zur Zeit der Pharaonen veranschaulichen.

Die Nekropole von Sakkara (gesprochen Sa’ara) liegt auf einer felsigen Böschung westlich der Alfalfafelder und Palmenhaine entlang des Nils. Sakkara war Teil der ausgedehnten Gräberlandschaft westlich von Memphis, beginnend bei Abu Rawasch im Norden, über Gizeh, Abusir, Saqqara und Dahschur bis hin nach Maidum.

Im Alten Reich wurden in Sakkara 3000 Jahre lang Herrscher aus 31 Dynastien, Beamte, Priester und zahlreiche Höflinge bestattet. Sie spiegeln die Macht, den Wohlstand und die Eitelkeit all derer, die sich auf das Leben im Jenseits vorbereiteten. Die große Auswahl der Stätten drohen den Besucher zu erschlagen.

In den Tagen der 5. und 6. Dynastie herrschten hier offenbar Lug und Trug. Archäologen haben Hinweise auf Dramen gefunden, ferner auf Verschwörungen, Morde und Racheakte, Ränke schmiedender Königinnen, machthungriger Politiker und religiöser Eiferer. Von den insgesamt über 250 Grabstätten ist nur ein kleiner Teil zugänglich.

LETZTER KÖNIG DER 5. DYNASTIE

Pyramide des Unas

Südwestlich von der Stufenpyramide liegt die Pyramide des Königs Unas (Onos, Wenis), des letzten Königs der 5. Dynastie, um 2340 v. Chr. Teti, sein Schwiegersohn wurde sein Nachfolger. Der Sarkophag befindet sich noch in der Grabkammer. Die Wände um den Sarkophag sind mit Alabaster verkleidet und dekoriert als „Palastfassade“. Die Decke in den Kammern zeigt ein Sternen Motiv.

Unas`s Aufweg und der Taltempel haben in den vergangenen Jahren einige Rekunstruktionen über sich ergehen lassen und es ist möglich an dem gepflasterten Aufweg entlangzugehen (der obere Teil ist vom Ticket-Häuschen möglich).

Das Innere der Pyramide war für den Besucher für einige Jahre geschlossen worden (wegen der Beschädigung der Dekoration durch Schweiss und Ausdünstungen), sollte aber wieder eröffnet sein. Unterdessen können die Pyramide- Texte in der Pyramide des Teti angesehen werden. Das Innere der Pyramide ist derzeit geschlossen. Zahlungskräftige Kunden können für $1000 Zutritt bekommen. (Quelle: http://www.talkingpyramids.com)

Im Westen der Unas-Pyramide erstreckt sich der sehr ausgedehnte, heute unter Sand begrabene Bezirk der unvollendet gebliebenen Stufenpyramide des Sechemchet, des früh verstorbenen Nachfolgers des Djoser. Übersetzungen und ausführliche Photographien der Pyramide-Texte über einen interaktiven Plan ansehen unter: Vincent Brown’s Pyramid Texts Online. Diskussionen über die Pyramiden-Texte unter: Pyramid Texts. Beide in Englisch.

Bildrechte liegen bei Jon Bodsworth

Pyramide des Pepi I.

Zahllose Reihen von Inschriften bedecken die Grabkammer von Pepi I. Sie entstanden um 2300 v. Chr. und enthalten Gebete, Ratschläge und Zauberformeln, die den Eintritt in die nächste Welt erleichtern sollten. Rund 20 Jahre benötigten Restaurateure, um diese vollständigen Texte des alten Ägyptens aus 2000 Bruchstücken wieder zusammenzusetzen. Pepi I. (Piopi I.) hatte drei Ehefrauen, darunter Anchesenpepi II., die wichtigste Frau ihrer Zeit. Sie war eine von zwei Schwestern aus Abydos und ihr Name bedeutet “die für Pepi lebt”.

Merenre, der Sohn ihrer Schwester, wurde Pharao, als Pepi I. starb, aber er regierte nur wenige Jahre. Dann bestieg Anchesenpepis eigener Sohn, Pepi II. (Anchesenpepi war außerdem die Frau von Merenre), den Thron.

Da er zu diesem Zeitpunkt erst etwa sechs Jahre alt war, wird angenommen, dass seine Mutter vorübergehend als Regentin fungierte. Sie verfügte über große Macht, was man an ihrer Grabanlage sehen kann. Anchesenpepi war die erste Frau, die mit Pyramidentexten bestattet wurde. Vor ihr war dies einzig den Königen vorbehalten. Die verstorbenen Herrscher mussten durch den Tod gehen, um Unsterblichkeit zu erlangen, und das taten sie mit Hilfe dieser Texte.

Bildrechte liegen bei Jon Bodsworth

PYRAMIDE DES PEPI II.

Piopi II oder Phiops II, 5. Dynastie, war der Halbbruder seines Vorgängers Merenre. Wenn man die Regentschaft seiner Mutter mitzählt, hat Pepi II. möglicherweise mehr als 90 Jahre regiert, länger als jeder andere Pharao. Als er um das Jahr 2175 v. Chr. starb, stand die Zentralregierung kurz vor dem Zusammenbruch.
Im Laufe der nachfolgenden beiden Jahrzehnte übernahmen regionale Fürsten die Macht in den Provinzen. Eine anhaltende Dürre, Missernten und die politische Lage, läuteten das Ende des Alten Reiches an. Von der 4. Dynastie an umfassten die königlichen Grabanlagen einen Tal-oder Empfangstempel, der durch einen überdachten Aufweg mit dem höher gelegenen Totentempel und der Pyramide verbunden war. Der Grabtempel bestand aus einen öffentlichen Teil, der außerhalb der Umwallung lag, und einem nicht öffentlich zugänglichen teil, der direkt an die Pyramide grenzte. Für jede der drei Gemahlinnen des Königs gab es eine Pyramide und einen Grabtempel.

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PYRAMIDE DES MERENRE

Merenre (Nemtyemsaf oder Methosophi), 4. König der 6. Dynastie (um 2250 v.Chr.) war der Sohn von Pepi I. und regierte vermutlich zusammen mit seinem Vater etwa 9 Jahre lang. Man vermutet ferner, dass Merenre von seiner Tante Anchesenpepi verführt wurde und einen Sohn bekam: Pepi II. Die Pyramide von Merenre wurde zuerst 1830 durch John Shea Perring erkundet, hier waren noch Reste einer Verkleidung aus feinem weißen Kalkstein vorhanden. Später wurde sie sogar durch Steinraub sehr stark zerstört. An der Ostseite besitzt die Pyramide einen Totentempel mit den Resten einer Nordkapelle. Die Decke des Grabes im Inneren der Pyramide ist mit einem Sternenhimmel verziert. Die unterirdischen Anlagen folgen in kaum abgewandelter Form dem von Pharao Unas eingeführten Modell.

Pyramid_of_Merenre,_Saqqara,_1990ies

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