Das Alte Ägypten
Eine frühe Form der Grabarchitektur sind die niedrigen Mastabas – Grabbauten mit rechteckigem Grundriss, schrägen Seitenwänden und tiefen Schächten im Inneren, die in Sargkammem enden. Deren Weiterentwicklung sind die Pyramiden, in welchen man während des Alten und Mittleren Reiches Könige bestattet. Enge Gänge führen in geheime Kammern, die systematisch verschlossen werden. Später, im Neuen Reich, lösen Felsengräber die Pyramiden ah. In der Spätzeit lassen sich die Könige in einem Tempel bestatten. Auch die privaten Beamtengräber werden in die Felsen geschlagen. Sogenannte Saff-Gräber mit vorgelagertem Hof und Pfeilerfassade orientieren sich wohl an den Räumen eines Wohnhauses. Im Delta muss die Bestattung der Toten wegen des hohen Grundwasserspiegels zumeist oberirdisch erfolgen.
Zwei kleine Vertiefungen und kleine Opferbecken
zur Aufnahme von Flüssigkeit besitzt diese große Opferplatte. Die sitzende Figur in dem „hetep“-Zeichen stellt die Besitzerin der Opferplatte dar – eine Hofdame namens Pery.
Dieses kleine Opferbecken
ist nur teilweise mit Hieroglyphen beschriftet und gelangte wohl unfertig ins Grab. Häufig können Teile der Grabausstattung, aber auch ganze Gräber nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Dies gilt sogar für Königsgräber im Tal der Könige, von denen keines in der Gesamtdekoration vollendet wurde.
Grabkegel
werden in die Außenfassade der Gräber eingesetzt, so dass die beschriftete Basis der Kegel sichtbar bleibt. Sie nennen gewöhnlich Titel und Namen des Grabbesitzers und dienen damit als eine Art »Türschild«.
Die Schreibung des Thronnamens
Lob
erfährt Ramses. II, auch in der Inschrift dieses Reliefs, das ihn als »beliebt wie Seth, schön an Regierungsjubiläen wie Re« beschreibt, Darunter ist der König in blauer Krone dargestellt – mit zur Rede erhobenen rechten Hand stiftet er zwei Opferständer in den Seth-Tempel, zu dem das Relief einst gehörte.
IN KNIENDER HALTUNG
ist Ramses II. an der Seite dieses Eckblocks eines Altars zu sehen – der König bringt die göttliche Maat dar, und garantiert so sein Eintreten für die Weltenordnung als Herrscher. Die Inschrift enthält die Kartuschen mit dem Thron- und Geburtsnamen des Königs in Verbindung mit der Titulatur als »König von Ober und Unterägypten« und «Herr der beiden Länder«, dem Leben gegeben ist.
DIE TIERE DER WÜSTE
zum Beispiel Erdmännchen, Spitzmäuse und Igel, leben zumeist versteckt in den Weiten der Sanddünen und Steppen, um sich vor Feinden zu schützen. Sie werden besonders wegen ihrer eleganten Kraft und ihrem Jagdgeschick verehrt – so vor allem die Falken und Schlangen.
Mag die SPITZMAUS bei Tage schlecht sehen, so sind doch ihre Sinne in der Nacht geschärft, anders als bei ihrem Fressfeind, dem Falken. Sie bahnt sich geschickt ihren Weg durch die Dunkelheit, um einen sicheren Unterschlupf in den Tiefen der Erde zu finden. Ob die Spitzmaus den Menschen deshalb als verehrungswürdig gilt?
Die ÄGYPTISCHE KOBRA – oder URÄUSSCHLANGE – gehört zu den Giftnattern und kann bis zu 2,5 Meter lang werden. Da sie sich elegant auf der Erde bewegt und majestätisch aufrichten kann, wird sie im Alten Ägypten auch »Erdsohn« genannt. Doch die positive Faszination wird von Ängsten begleitet: Durch ihr Gift, die regelmäßige Häutung und ihre zähe Körperlichkeit scheint sie alterslos und unverwundbar.
GESCHÄTZTE MITBEWOHNER
der altägyptischen Haushalte zum Schutz des wertvollen Getreides vor Mäusen und Ratten sind die Katzen. Auch wird ihre Sanftheit und Friedfertigkeit beschrieben. Das Töten einer Katze gilt als schweres Verbrechen.
HEILIGE TIERE
werden in den Aufzuchtsstätten der Tempel sorgsam ausgewählt und mit besonderem Futter genährt, denn sie gelten als Erscheinungsformen der Götter. Nach Ihrem Tod werden sie mumifiziert. Zu den berühmtesten Orten des Tierkultes zählt man Memphis mit den Apis-Stieren, das Fayum mit den Krokodilen und Bubastis mit der Katzengöttin Bastet.
DAS LAGERN DES GETREIDES
in den Kornspeichern wird mit großer Sorgfalt betrieben. Getreide dient auch als Zahlungsmittel anstelle von Geld, zum Beispiel für die Löhne. Priester und Handwerker werden vor allem mit Getreide für ihre Leistungen bezahlt.
TRANSPORTE VON WAREN
Personen und Nachrichten erfolgen über den Nil. Flussabwärts lassen sich die Schiffe leicht durch Ruder bewegen, nilaufwärts verwendet man Segel und bewegt sich gegen die geringere Strömung im Randbereich des Flusses.