Nilkreuzfahrt In Ägypten

Nil
Published On: 6. April 2018Categories: Ägypten, Assuan, Luxor7,7 min readTotal Views: 1525Daily Views: 4

Die Landschaft Des Nils Einmal Anders Erleben

Schippert einen legendären Fluss hinunter und erkundet ein geheimnisvolles Reich. Folgt dem Lauf des Nils und lasst euch die eindrucksvollsten Orte des Oberen Ägyptens zeigen.

Der Tempel von Ramses II., das Grab von Tutanchamun und der Tempel in Edfu: architektonische Meisterwerke und sagenhafte archäologische Stätten folgen Schlag auf Schlag. Vor der pittoresken Kulisse grandioser Natur vermitteln diese stummen Zeugen einer faszinierenden Geschichte einen anschaulichen Einblick in den Alltag der Ägypter zur Zeit der Pharaonen.

Ägyptens Nil ist seit der Antike nicht nur eine Quelle des Reichtums, sondern auch seine „Autobahn“, die zentrale Achse Ägyptens und die Hauptverbindungsroute von Norden nach Süden und umgekehrt. Verschiedene Schiffe und Routen, ob in breitere Touren integriert oder alleinstehend, mit All-Inclusive- oder On-Demand-Services…

3 Arten von Schiffen verwendet

Es gibt drei Haupttypen von Schiffen für Nilkreuzfahrten: Mit Motor, Dahabiyas und Felukkas. Das Motorschiff ist das modernste und am besten ausgestattete, während die beiden letzteren traditionelle Segelschiffe sind.

ERLEBNIS FÜR GÄSTE ALLER ALTERSGRUPPEN

Die Boote mit ihrem geringen Tiefgang gleiten gemächlich durch die Fluten und bringen den Touristen bequem von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Es geht vorbei am Tal der König, dem Tal der Königinnen. Ein Besuch des Tempels der Hatschepsut steht ebenso auf dem Programm, wie Edfu oder Kom Ombo. Von Assuan aus bietet sich der Besuch von Abu Simbel an. An den heillos überlaufenen Anlegestationen kommt jedoch immer wieder Hektik auf. In zwei, drei oder mehr Reihen machen die Boote hier nebeneinander fest. Was in Deutschland undenkbar wäre ist hier in Ägypten kein größeres Problem. Um an Land zu gelangen klettern die Touristen über die verschiedenen Boote hin zum Ufer. Das Auslaufen eines der eingekeilten Schiffe löst immer wieder große Betriebsamkeit aus, müssen doch alle anderen Boote Platz machen, vorwärts und rückwärts rangieren und endlich wieder anlegen.

Das Essen an Bord, meist in Form von Buffets, das reichhaltige Unterhaltungsprogramm und immer wieder die faszinierende Landschaft machen eine Nilkreuzfahrt zu einem Erlebnis für Gäste aller Altersgruppen.
Reine Erholung, wie von anderen Kreuzfahrten bekannt, ist eine Nilkreuzfahrt jedoch nicht. Wer an allen angebotenen Ausflügen teilnimmt, und das sollte man in jedem Fall, wird auch den Urlaubsstress erleben, wie er für einen Kultururlaub üblich ist. Es empfiehlt sich daher im Anschluß an den Kulturbesuch eine oder zwei Wochen Badeurlaub am Roten Meer zu buchen. An der Schleuse von Esna, die nur zwei Schiffe gleichzeitig abfertigen kann, kommt es immer wieder zu Wartezeiten (bis zu 36 Stunden). Und wenn gar nichts mehr geht, müssen die Passagiere in Busse umsteigen.

Die Nilkreuzfahrt, so schön sie ist, hat auch ihre Schattenseiten. An den Anlegestellen werden die Schiffe nebeneinander vertäut. Oft laufen die Aggregate über Nacht, so dass man auch mit einer Außenkabine auf einem schönen Schiff Lärm und Gestank des Nachbarschiffes abbekommen kann. Stromaufwärts, Richtung Assuan, dauert die Fahrt meist drei Tage; in Gegenrichtung, mit dem Strom, schaffen die Schiffe die Strecke an einem Tag – auch weil Besichtigungen entfallen. Die Mehrzahl der schwimmenden Hotels bietet eher kleine Kabinen. Die Kleiderordnung ist sportlich leger. Gegessen wird meist vom Buffet. Gebucht wird ein Schiff schon beim Veranstalter. Unglaublich viele Nilschiffe tragen die 5 Sterne. Doch der Zusatz macht den Unterschied: 5 stars deluxe (beste Kategorie), 5 stars superior, 5 stars plus, 5 stars standard. Bucht die Nilfahrt zwischen Luxor und Assuan nicht zur Zeit von „el sadda el shitwia“. Im Juni und Dezember wird die Schleuse von Esna jeweils zwei Wochen geschlossen, wodurch der Nil nicht schiffbar ist, sonst müsst Ihr von Esna über Land nach Luxor reisen.

Unterwegs auf dem Nil

Dahabiya Nilkreuzfahrten

Im 19. Jahrhundert waren Dahabiyas die vorherrschende Art der Nilnavigation, bis sie allmählich durch Dampfschiffe und später durch Motorschiffe ersetzt wurden. In den letzten Jahren haben sie jedoch ein Comeback für ihren unbestreitbaren Charme gefeiert. So ist eine Nilkreuzfahrt an Bord von Adahabiya wie eine Reise zurück in die Zeit, als die ersten Ägyptologen und Ägypthilen das Land erkundeten.

Ein Dahabiya ist ein traditionelles Lastkahnschiff mit einem flachen Rumpf, das über 50 Meter lang sein kann und mit zwei großen Segeln ausgestattet ist, eines am Bug und eines am Heck.

Obwohl einige der Dienstleistungen und Annehmlichkeiten von Motorschiffen fehlen, wie z. B. ein Schwimmbad oder eine Tanzfläche, sollte dies keine Abschreckung sein. Der Reisende, der sich für ein Dahabiya entscheidet, hat in der Regel ein anderes Profil: weniger Interesse am Nachtleben und konzentriert sich mehr darauf, das einzigartige Ambiente, das ihn umgibt, zu genießen.

Tatsächlich ist das langsamere Tempo eines Dahabiya im Vergleich zu einem Motorschiff kein Nachteil, sondern ein Seeligkeit, da es eine gemütlichere Betrachtung der Landschaft und die Möglichkeit ermöglicht, den natürlichen Klängen des Flusses zu lauschen. Die nächtlichen Aktivitäten auf Adahabiya unterscheiden sich auch ganz von denen auf einem Motorschiff, wie z.B. Sternenbeobachtung oder Musik am Lagerfeuer am Ufer.

Ein weiterer Vorteil der Dahabiya ist ihre Fähigkeit, wie wir sehen werden, fast überall anzulegen oder zu verankern, eine Flexibilität, die für Motorschiffe nicht verfügbar ist. Dies ermöglicht Besuche an Orten von großem Interesse, die von der Mehrheit der Touristen auf Motorschiffen oft unbemerkt bleiben.

Daher ist das Dahabiya die perfekte Wahl für diejenigen, die auf ihren Nilkreuzfahrten maximalen Komfort suchen und gleichzeitig ein entspannendes Erlebnis im Einklang mit der lokalen Umgebung und Kultur wünschen.

REISEN MIT DER FELUKKA

Eine Fahrt auf dem Nil ist nach wie vor die beste Art und Weise, diesen heiligen Fluss, das Spiel des Lichts auf der Wasseroberfläche, die umliegenden Landstriche und die Bauwerke am Ufer kennen und lieben zu lernen. Romantiker unternehmen diese Traumreise am besten in intimer Atmosphäre mit einem kleinen, bequemen Boot. Auch im Familien- oder Freundeskreis und als Reisegruppe oder an Bord eines traditionellen Kreuzfahrtschiffes mit allem Komfort macht die Flussfahrt Spaß. Wer nur einen Tag auf dem Wasser verbringen will, kann einen Ausflug in einer Felukka machen, den für den Nil typischen Zweimastern.

Felukkas auf dem Nil

Der Felukka, oft auch als Faluca oder Falúa bezeichnet, kann als die kleinere, populärere und bescheidenere Version des Dahabiya angesehen werden. Es verfügt über ein einzelnes Segel und bietet in der Regel Platz für zwischen 6 und 8 Passagiere. Folglich ist der Komfort an Bord begrenzter, wie das Fehlen von Kabinen.

In Städten wie Assuan finden Sie sie überall, mit Unternehmen und Kapitänen, die mehrtägige Nilkreuzfahrten organisieren, immer flussabwärts (Süden nach Norden), um die Navigation zu erleichtern. Diese Schiffe sind jedoch viel beliebter für kurze Ausflüge ohne Übernachtungen, ideal für die Erkundung der Inseln in dieser Flussstrecke oder für den Besuch nubischer Dörfer, unter anderem. In der Tat ist eine Felucca das Schiff, das Sie buchstäblich dem Flusserlebnis am nächsten bringt.

WIE MIETE ICH EINE FELUKKA?
Ein Boot zu finden, ist keine Schwierigkeit. Das Tourist Office (wie auch einige Hotels) bemühen sich um die Zusammenstellung von Gruppen. Erkundigt euch am besten zunächst beim Tourist Office nach der aktuellen Lage. Auch wenn die dort vermittelten Touren teurer sind, so ersparen ihr euch u.U. viel Zeit und Nerven. Die Preise liegen – inkl. Essen, exkl. Wasser – ziemlich stabil bei LE 120 pP (2 Tage und 2 Nächte, wird allerdings als 3 Tage/2 Nächte verkauft).
Gewöhnlich teilen sich vier Personen ein kleineres, bis zu acht Mitfahrer ein größeres Boot. Laut Polizei dürfen pro Feluke nicht weniger als drei und nicht mehr als acht Fahrgäste befördert werden. Will man nur zu zweit reisen, wird ein Strohmann bis zur Polizeikontrolle geladen. Auf den Fahrpreis kommt noch eine Gebühr von LE 5 pP für eine Erlaubnis (Tasrih) der Touristenpolizei. Der Paß muß möglichst schon am Tag vor der Abreise bei der Polizei eingereicht werden (dauert ca. 1/2 Tag).
Diese Maßnahme dient dem Schutz der Fahrgäste. Die Polizei in Assuan kontrolliert die Feluken schärfer als früher, sogar, ob Rettungswesten an Bord sind. Nehmt möglichst eine größere Feluke, sie kommt besser voran und bietet mehr Platz. Nehmt euch Zeit bei der Suche nach dem richtigen Boot und redet Sie eine Weile mit dem Kapitän, um ihn besser kennenzulernen und beurteilen zu können.
Legt die Bedingungen möglichst genau fest: Fahrtziel, Mindestfahrtzeit, Besichtigungsstops und -dauer (nur während Tageslicht!), kein Segeln über Nacht, kein Schleppen lassen von einem stinkenden Motorkahn, Preise etc.
Solltest ihr nun das Abenteuer wagen – na dann – Schiff ahoi!

Üblich sind Trips mit einer Felukka von Assuan nach Kom Ombo (ein Tag), Edfu (drei Tage, zwei Nächte) oder Esna (vier Tage, drei Nächte), wobei die Edfu-Fahrt am häufigsten gebucht wird. Man könnte auch noch bis Luxor weiter segeln, das ist dann aber eher langweilig; hinzu kommt, daß viele Kapitäne (Feluken) keine Erlaubnis für die Weiterfahrt von Esna aus haben.

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Tickets

Die ägyptische Antikenbehörde hat im Juni 2023 bekanntgegeben, dass Tickets für Sehenswürdigkeiten zukünftig nur noch online oder vor Ort an Ticketautomaten nur mit Kreditkarte bezahlt werden können. Barzahlung ist nicht mehr möglich. Dies gilt bereits für die Pyramiden, das Ägyptische Museum in Kairo, die Kairoer Zitadelle, Edfu, Kom Ombo, in Assuan sowie in Abu Simbel und sukzessive für alle übrigen Monumente. Buchung unter https://egymonuments.com/locations