Totentempel Von Ramses III.
Medinet Habu, auch “Hügel von Djeme” genannt, liegt fast siebeneinhalb Kilometer vom Tal der Könige entfernt und war zunächst Bauplatz für einen Amuntempel der 18. Dynastie (15. Jh. v. Chr.) mit kleinen Kapellenheiligtümer einiger Thebanischer Gottesgemahlinnen.
Der auf den Fundamenten eines Schreines aus dem Mittleren Reich errichtete Totentempel von Pharao Ramses III. in Medinet Habu gehört zu den größten und prächtigsten seiner Art in Theben West.
Tempelanlage – GRÖSSTER UND PRÄCHTIGSTER SEINER ART IN THEBEN WEST
Zwar ist die Anlage stark durch das Ramesseum inspiriert, sie unterscheidet sich aber vor allem durch die doppelte Befestigungsmauer, die den ganzen Komplex umgibt. Nach dem Tode Ramses`III. installierten hier die Priester des Gottes Amun ihre Verwaltung. Die Festung war auch die Residenz von Pharao Butehamun, der in der 21. Dynastie die Königsmumien aus ihren Gräbern bergen ließ. Im Jahre 1895 wurde mit der Ausgrabung der Anlage begonnen.
Der Eingang, das Hohe Tor, erinnert mit seinen eckigen Türmen und seinen abgerundeten Zinnen an eine orientalische Burg.
Das Tor gehörte zu einer doppelten Umfassungsmauer, die Ramses III. errichten ließ und die den gesamten Komplex mit zwei Tempeln, dem Königspalast und den Anbauten von Wohnungen für Priester, Offiziere und Beamte, Magazinen und Stallungen umgab. In der römischen Zeit wurde das ehemalige Heiligtum als Wohnanlage genutzt; die Kopten legten im zweiten Hof des großen Tempels eine große Kirche an. Die gesamte Anlage bedeckt eine Fläche von 8 ha. Ein zeitgenössischer Text aus der Zeit Ramses`III. berichtet, daß 62 626 Kriegsgefangene für den Bau des Tempels eingesetzt wurden.
Kleiner Tempel des Amun
Gegenüber den Kapellen befindet sich der Kleine Tempel, der in der 18. Dynastie entstand. Königin Hatschepsut ließ ihn erbauen, aber erst zur Zeit der Alleinherrschaft von Thutmosis`III. wurde er wieder verändert. Auch hier sind in den alten Räumen die Bilder und Inschriften der Königin weggemeißelt oder durch andere ersetzt. Die von Amenophis IV. (Echnaton) zerstörten Götterbilder und Namen wurden unter Haremhab und Sethos I. wiederhergestellt. In der Perserzeit entstand ein Kiosk, die Ptolemäer bauten einen weiteren Pylon und die Römer einen weiteren Hof.
So entstand neben der Anlage Ramses III. ein selbständiger Tempel mit Heiligem See und Nilometer. Er war insgesamt so groß, daß er über die Befestigungsmauern der Anlage hinausreichte. Das Gebäude besaß ursprünglich seine eigene Umfassungsmauer aus Schlammziegeln, von der noch die von Taharka errichteten Steintore erhalten sind. Kaiser Antonius Pius begann eine Vorhalle, die aber unvollendet blieb. Die Reliefs an den verwendeten Steinen weisen darauf hin, daß sie von anderen Tempeln aus ptolemäischer Zeit stammen. Der Tempel entstand an der Stelle des Urhügels, wo sich die Gräber der acht Götter von Hermopolis befanden, die nach dem Mythos die Welt erschaffen haben.
Öffnungszeiten und Preise
Von 9 Uhr bis 17:00 Uhr, im Sommer von 6 Uhr bis 18:00 Uhr. 100LE. Eintrittskarten am Ticket Office (an der Kreuzung hinter den Memnon-Kolossen links). Änderungen vorbehalten.