Der große Atontempel

“Der Name „Amarna“ steht für die Ruinen der altägyptischen Stadt Achet-Aton, dem heutigen Tell el-Amarna. Die Stadt wurde in dreijähriger Bauzeit errichtet und um 1343 v. Chr. bezogen.”

Hier erfolgten zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter Ludwig Borchardt außerordentlich erfolgreiche Grabungen, deren Funde zwischen Kairo und Berlin aufgeteilt wurden.

In jenen Kontext der Borchardt’schen Grabungen von 1912/1913 wird als Fokus die Auffindung der Büste der Nofretete gesetzt. In diesem Zusammenhang wird ein archäologisch fundiertes Bild der Grabungen und der Stadt Achet-Aton vermittelt. Die Ära der Amarna-Zeit wird als gesellschaftliches, kulturhistorisches und religionsgeschichtliches Phänomen erfahrbar.

Tell el-Amarna, altägyptisch Achetaton („Horizont des Aton“), ist eine archäologische Stätte in Mittelägypten. Sie befindet sich ca. 310 km südlich von Kairo, 50 km südlich von el-Minyā und ca. 400 km nördlich von Luxor. Hier liegen umrahmt vom Ostgebirge, die Gräber, Tempel, Palast- und Wohnanlagen der Hauptstadt des „Ketzerkönigs“ Echnaton. Auf dem Reißbrett geplant und etwa im 7. Jahr der Regierung des Echnaton (1353-1336 v.Chr.) bezogen, zerfiel Achet-Aton, schon in der 19. Dynastie unter den Hämmern und Meißeln der von zürnenden Priestern der alten Götter aufgehetzten Arbeiter. Streng genommen befindet sich die archäologische Stätte sowohl auf dem West- als auch auf dem Ostufer.

Um die Grenzen seiner neuen Stadt zu kennzeichnen, ließ Echnaton 14 monomentale Stelen in den Fels schlagen, drei auf der westlichen Uferseite und elf auf der östlichen Uferseite (im Westen bis Tūna el-Gebel). Die Reliefs zeigen die Familie des Pharao, während sie die Sonnenscheibe anbetet. Die Texte sind Lobpreisungen des göttlichen Gestirns und Schilderungen der künftigen Stadt, die der Pharao bauen lassen wird. Die so bezeichnete Grenze sollte nicht überschritten werden. Heute befinden sich hier von Nord nach Süd die Dörfer et-Till, el-Hagg Qandil, el-‚Amariya, Kom el-Nana und el-Hawata.
Tell el-Amarna ist ein von Reisenden des 19. Jahrhunderts gebildeter Kunstname, der sich vielleicht vom Dorf el-‚Amariya oder vom Beduinenstamm Beni Amran ableitet. Selbst die Angabe Tell ist ungenau, da es sich hier nicht um einen Siedlungshügel handelt, die Angabe el-Amarna wäre sicher richtiger.

Auf seiner Reise und Suche nach einer neuen Hauptstadt schien die Sonne in einer Senke zu verweilen ohne weiter zuziehen. Aton selbst hatte ihm gezeigt, wo er seine Stadt bauen sollte. Er nannte sie Achet-Aton (Akhetaten), der Horizont des Aton. Der Horizont steht für Anfang und Ende. Der heutige Name dieses Gebiets, el- Amarna, hat der ganzen Epoche den Namen gegeben.

Er gründete eine neue Residenz in Mittelägypten, etwa auf halbem Weg zwischen der alten Hauptstädten Memphis und 300 km nördlich von Theben. Sie ist das Zentrum seiner Religion; riesige Tempel, repräsentative Paläste, große Gärten und Wohnstädte für 50 000 Menschen entstehen in kürzester Zeit am Ostufer des Nils. Der Sturz der alten Kulte, die Vernachlässigung der Außenpolitik, Schicksalsschläge und sein früher Tod stürzen das Land jedoch in eine Krise, die erst Jahrzehnte später überwunden werden kann.

Sonnengott Aton
Sonnengott Aton
Huldigung Sonnengott Aton

Im Zentrum: Großer Palast, Kleiner und Großer Aton-Tempel und „das Haus des Königs“, die Residenz. Wirtschaft- und Verwaltungsbauten, Kasernen, Magazine und Bäckereien gehören zur Infrastruktur. Nördlich und südlich liegen ausgedehnte Wohnsiedlungen. Auf dem Reißbrett geplant und etwa im 7. Jahr der Regierung des Echnaton bezogen, zerfiel Achet-Aton, schon in der 19. Dynastie unter den Hämmern und Meißeln der von zürnenden Priestern der alten Götter aufgehetzten Arbeiter.

Mit einer Länge von circa 760m und wohl einer Breite von 275m ist der Aton-Tempel die größte Tempelanlage der antiken Welt. Im Modell ist nur der Kernbau zu sehen. Aber auch dieser misst noch 30 m in der Breite und mehr als 200 m in der Länge. Alle Räume sind nach oben offen um getreu der spirituellen Auffassung Echnatons das Licht ungestört bis ins Innere strömen zu lassen.
Er beginnt systematisch alle Beamten aus der Zeit seines Vaters auszutauschen. Die neue Beamtenschaft stammt hauptsächlich aus den unteren Bevölkerungsschichten und dem Ausland. Der Amun-Kult wurde verboten.

Die Wände der Tempel machten deutlich, welchen Gott der junge Pharao huldigen wollte – Aton, der Sonnengott, dargestellt als Sonnenscheibe, deren Strahlen in Leben spendende Hände fließen.
Nur ihn wollte Echnaton ehren. In seinem berühmten Sonnengesang, aufgezeichnet in 13 Zeilen, wurden oft Parallelen zu Texten der Bibel gesehen. Echnaton war der erste historisch fassbare Denker, welcher die gesamte Natur- und Menschenwelt aus einem Prinzip zu erklären suchte. Absoluter Bezugspunkt seiner Religion war das Licht, verkörpert durch die Sonne, der er seinen Sonnengesang gewidmet hat.

Der Aton-Tempel in Tell el-Armana bestand aus zwei Teilen: dem “Haus des Jubels” (Per-hai) mit einem Pylon und einer Säulenvorhalle mit 16 Säulen sowie der “Entdeckung des Aton” (Gem-aton). Dieser Gebäudeteil bestand aus sechs Höfen mit 365 Opfertischen.
Aufgrund seiner Ausdehnung kann der aus Talatat-Blöcken (benannt nach der arabischen Zahl Drei, weil sie fast alle drei Handspann Breiten massen) errichtete Tempel als grundlegend für den neuen Baustil gelten.

Amarna-Kunst

Der Begriff “Amarnazeit” bezeichnet die Regierung des Pharao Echnaton und seiner unmittelbaren Nachfolger.
Tell el-Amarna ist ein von Reisenden des 19. Jahrhunderts gebildeter Kunstname, der sich vielleicht vom Dorf el-‘Amariya oder vom Beduinen Stamm Beni Amran ableitet. Selbst die Angabe Tell ist ungenau, da es sich hier nicht um einen Siedlungshügel handelt, die Angabe El-Amarna wäre sicher richtiger.

Die knapp 20 Jahre währende Herrschaft Echnatons nimmt in der ägyptischen Geschichte als eine Art Kulturrevolution eine Sonderrolle ein – nicht nur in der Theologie, auch in der Kunst: Der König wurde mit breiten Hüften, langen dünnen Fingern, einem länglichen Gesicht und langen Zehen dargestellt.

Die Darstellungen der Könige wurden realistischer, die ihrer Umgebung abstrakter. Monumentale Bildnisse des Pharaos, die vor den Tempeln standen, hoben die befremdlichen Züge noch mehr hervor. Hier spricht man von der sog. Amarna Periode (1390-1327 v.Chr.).

Share This Story, Choose Your Platform!