Monumentale Anlage von Ramses II.
Ramesseum
Unterhalb der Nekropole von Scheikh Abd el-Kurna am Rande des fruchtbaren Tales liegt das Ramesseum, die monumentale Anlage von Ramses II. Schon in der Antike wurde die Anlage als Steinbruch genutzt, so daß die Außenmauern und der erste Hof stark zerstört sind. Der Eingangspylon des ersten Hofs zeigt dennoch auf der Innenseite eine gut erhaltene Darstellung von Ramses`II. Feldzug gegen die Hethiter, die berühmte Schlacht von Kadesch beim heutigen Aleppo im Jahre 1299 v. Chr. Man erkennt Szenen aus dem Lagerleben, aber auch, wie die Gefangenen misshandelt werden. Am Durchgang zum zweiten Hof liegen die Trümmer des Kolosses von Ramses II. Wegen des ungeheueren Gewichts dieses Kolosses ist es bisher nicht gelungen, die Granitfigur wieder aufzurichten. Ursprünglich hatte die Statue einen Brustumfang von 7 m, der Zeigefinger war 1 m lang. Insgesamt dürfte die Statue eine Höhe von 18 m und ein Gewicht von 20 000 Zentnern gehabt haben. Trotz dieser immensen Maße war sie sehr fein gearbeitet.
Zweiter Hof und Säulensaal
Die Pfeiler der Säulenhalle im zweiten Hof zeigen Ramses II. als Osiris mit verschränkten Armen und dem Zepter in der Hand. An der nördlichen Wand kann man eine weitere sehr lebendige Darstellung der Schlacht von Kadesch bewundern: Ramses steht in seinem Kampfwagen und schießt tödliche Pfeile gegen die versprengten Feinde. Viele Hethiter ertrinken im Fluss Orontes. Das intakte Banner über der Stadt zeigt, daß sie noch nicht erstürmt wurde. Darüber sieht man eine Darstellung des Min-Festes anlässlich der Thronbesteigung des Königs. Durch die Vorhalle mit Darstellungen der elf Söhne Ramses II. und des Kriegsgottes Month gelangt man in den Säulensaal, dessen drei erhöhte Mittelschiffe und die sechs Seitenschiffe von 48 Pfeilern getragen wurden. Sehenswert ist die Darstellung der Erstürmung der Festung Dapur auf der Südwand. Auf den Säulenschäften ist Ramses II. dargestellt, wie er den Göttern opfert. An den Säulensaal schließt sich ein kleiner Vorsaal mit acht Säulen an, dessen Decke astronomische Darstellungen zeigt.
Kleiner Tempel
An der Nordseite des Ramesseums fand man die Reste eines Tempels, der aus der Zeit Sethos`I. stammt und Tuwi, der Mutter des Königs, und Nefertari geweiht war. Im Umkreis von etwa 100 m liegen die Anbauten des Heiligtums, die aus Schlammziegeln erbaut wurden. In den Magazinen des Nordwestteils, deren Gewölbedecken zum Teil erhalten sind, wurde der Tempelschatz aufbewahrt: Getreide, Stoffe, Krüge, Edelmetalle und vieles mehr.
Öffnungszeiten und Preise
Von 6 Uhr bis 17:00 Uhr, im Sommer von 6 Uhr bis 18:00 Uhr. Eintritt LE 30. Von Luxor an der Corniche mit der öffentlichen Fähre “National Ferryboat” an`s Westufer übersetzen, und weiter mit einem Taxi.
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